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KI-Bildgeneratoren im Vergleich: Welcher erzeugt die besten Bilder?

KI-Bildgeneratoren versprechen, aus Wörtern Bilder zu malen. Sie ermöglichen es dir, schnell und einfach Bilder zu erstellen, ohne dass du dafür tiefgreifende Kenntnisse der Künstlichen Intelligenz (KI) oder Programmierung brauchst. In diesem Blogartikel vergleiche ich einige der bekanntesten Online-KI-Bildgeneratoren. Dabei zeige ich ihre Stärken und Schwächen auf.

Getestet habe ich Midjourney, BlueWillow und Lexica. Alle lassen sich erstmal kostenlos nutzen. Um Lexica und Midjourney vollumfänglich und kommerziell nutzen zu können, wirst du nach einer Testphase darum gebeten, ein Abo abzuschließen. Doch dazu mehr in den jeweiligen Testberichten.

Die Lizenzen

Ein vom Online-KI-Bildgenerator BlueWillow erzeugtes Bild. Es zeigt einen Roboter, der auf ein Blatt mit Lizenzbedingungen schaut.
Wer ist der Urheber von KI-generierten Inhalten?

Ein weiterer wichtiger Punkt: KI-generierte Inhalte fallen unter das Urheberrecht, da sie als „Schöpfungen“ angesehen werden können, die von einem Urheber erstellt wurden. Es gibt jedoch Unsicherheiten und Debatten darüber, wer als Urheber für KI-generierte Inhalte gilt. Denn sie werden durch komplexe Algorithmen und nicht durch menschliche Schöpfer erstellt. Einige Experten argumentieren, dass die Verantwortung bei den Entwicklern oder Eigentümern der KI-Systeme liegt, während andere argumentieren, dass die Urheberschaft bei den Nutzern oder dem Publikum liegt, die die KI-Systeme verwenden und die Ergebnisse nutzen.

In diesem Text verweise ich auf die jeweiligen Nutzungsbedingungen der einzelnen Plattformen. Ob die so haltbar sind, müssen vermutlich dereinst Gerichte entscheiden. Möglicherweise (ich bin kein Jurist) ist da das Urteil zum Affenselfie richtungweisend. Inzwischen (Stand: 23. Februar 2023) gibt es eine erste Entscheidung der US-Copyright-Behörde. Demnach können Künstler das Urheberrecht an KI-Bilder nicht für sich beanspruchen. Es bleibt spannend.

Meine Bilderwünsche

Ein vom Online-KI-Bildgenerator BlueWillow erzeugtes Bild. Es zeigt einen Mann auf einem sinkenden Schiff, der in tosender See einen Lichtblick erspäht

Um die Generatoren gut vergleichen zu können, habe ich allen die gleichen Aufträge gegeben. Soweit ich das bisher sehe, „verstehen“ die KIs auch deutsch. Die Erfahrung zeigt aber, dass sie englischen Anweisungen besser zurechtkommen. Und da ich immer ein konkretes Projekt brauche, um den Nutzwert abschätzen zu können, habe ich die Generatoren gebeten, mir Bilder für mein Social-Media-Projekt „Lostfriesland“ zu erstellen. Die Aufträge lauteten

  1. A Frisian marshland with a magician (fantasy)
  2. A peasant warrior in a foggy Frisian marshland
  3. Two medieval skeleton armies with many soldiers fight against each other in a foggy Frisian marshland under a full moon
  4. A mysteryblogger covered with a hoodie sits in his locked room in front of a map of East Frisia, searching for mystical sites.

So weit, so spooky. Und genau damit habe ich die KIs gefüttert.

Die KI-Bildgeneratoren im Vergleich

Midjourney – der Platzhirsch

Der Bildgenerator von Midjourney, nach eigenen Angaben „an independent research lab exploring new mediums of thought and expanding the imaginative powers of the human species“ ist relativ leicht zu nutzen: Du meldest dich über die Seite des Unternehmens an und wirst anschließend zu einem Discord-Server weitergeleitet.

Dort kommunizierst du mit einem Chatbot, dem du deine Bildwünsche über den Befehl „/imagine hier kommt deine Bildbeschreibung“ mitteilen kannst. Die KI erstellt dir dann daraus 4 Versionen, von denen du dir die schönste in besserer Auflösung ausgeben lassen kannst. Bist du nicht ganz zufrieden, wählst du eines der 4 Bilder aus und lässt dir daraus neue Varianten des Bildes ableiten. Hier kommen die Ergebnisse:

Die so entstandenen Bilder können sich meiner Meinung nach echt sehen lassen und der Bildgenerator macht echt süchtig. Schnell ist da der kostenlose Testzeitraum vorbei. Die zahlreichen dabei entstandenen Grafiken stehen für Nutzer der kostenlosen Version unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0. Den vollständigen Lizenztext kannst du auf dieser Seite nachlesen. Kurz gesagt verpflichtest du dich, das Bild nicht kommerziell zu nutzen und Midjourney als Urheber anzugeben.

BlueWillow – der (noch) kostenlose KI-Bildgenerator

Ich habe nicht lange nach einer kostenlosen Alternative für Midjourney suchen müssen, sondern bin schnell bei Blue Willow gelandet. Der Generator ähnelt seinem kostenpflichtigen Pendant stark. Du meldest dich über die Homepage des Tools an und wirst dann ebenfalls zu einem Discord-Server weitergeleitet und mit einem Chatbot verbunden, dem du deine Bildbeschreibung mit dem gleichen Befehl („/imagine hier kommt deine Bildbeschreibung„) zusendest. Auch hier erhältst du im ersten Schritt vier Versionen „deines“ Bildes, aus denen du das schönste auswählen kannst:

Die Ästhetik von BlueWillow gefällt mir nicht ganz so gut wie die Bilder von Midjourney. Trotzdem liefert das Tool absolut brauchbare Grafiken, wie ich finde. Und das beste: BlueWillow erklärt dich zum Eigentümer der von der KI auf deine Anweisung erstellten Bilder. Du darfst sie für alle Zwecke nutzen, wenn die Inhalte nicht gegen geltendes Recht verstoßen.

Im Gegenzug erlaubst du BlueWillow sowohl für den eingegebenen Text als auch für die daraus generierten Bilder die „unbefristete, weltweite, nicht-exklusive, unterlizenzierbare, kostenlose, unwiderrufliche Lizenz zur Vervielfältigung, Erstellung abgeleiteter Werke, öffentlichen Darstellung, öffentlichen Aufführung, Unterlizenzierung und Verteilung für jeden Zweck“ (Übersetzung durch DeepL). Die genauen Nutzungsbedingungen kannst du auf dieser Seite nachlesen.

Lexica – ein anderer Ansatz

Der dritte KI-Bildgenerator, den ich mir angeschaut habe, ist Lexica. Das Tool ist etwas übersichtlicher als Midjourney und BlueWillow, weil du eine persönliche Seite hast, die du alleine nutzt (bei den beiden anderen Tools nutzt du mit vielen anderen NutzerInnen einen gemeinsamen Chatraum und musst ein wenig aufpassen, dass „deine“ Bilder nicht im Stream an dir vorbeirauschen).

Doch zurück zu Lexica. Ich habe dem Tool mit dieselben Anweisungen mitgegeben, wie seinen beiden Kontrahenten. Hier kommen die Ergebnisse:

In der kostenlosen Version kannst du mit Lexica 100 Bilder pro Monat erstellen, die du für persönliche Zwecke nutzen kannst. Möchtest du die Grafiken für kommerzielle Zwecke nutzen, brauchst du dafür einen kostenpflichtigen Account. Mehr dazu kannst du auf dieser Seite nachlesen.

Die Online-KI-Bildgeneratoren im direkten Vergleich

Um die drei getesteten KI-Bildgeneratoren noch besser vergleichen zu können, folgt hier eine Galerie mit drei Bildern, die ich von den jeweiligen Tools erstellen lassen habe. Dabei wollte ich auch herausfinden, wie sie mit lebenden Perosnen umgehen. Mein Auftrag lautete: „Emmanuel Macron and Olaf Scholz drink a glass of wine in front of a wine bar“

Emmanuel Macron ist ganz gut getroffen, an Olaf Scholz beißt sich die KI jedoch (noch?) die Zähne aus. Das könnte daran liegen, dass er noch nicht so lange im Amt ist wie sein französischer Kollege. Möglicherweise liegen den KIs für den Bundeskanzler daher noch nicht ausreichend Bildvorlagen vor. Mal gucken, wie sich das entwickelt.

Spannend bleibt, wie unterschiedlich die KI-Bildgeneratoren mit lebenden Personen umgehen: Manche haben einen Filter, mit denen verhindert wird, dass Bilder von PolitikerInnen etc. generiert werden, andere sind da völlig frei.

Auch hier stellen sich wieder Fragen nach den Urheberrechten, den Persönlichkeitsrechten und inwieweit diese verletzt werden. Auf Antworten darauf bin ich gespannt.

Mein Fazit

Die KIs sind rasend schnell. In der Regel erstellen sie dir in sekundenschnelle Grafiken. Wartezeit entsteht nur dann, wenn bei Midjourney und BlueWillow die Discord-Chaträume überfüllt sind. dann kann es schon etwas dauern, bis „dein“ Bild fertig ist. Alle von den KIs erstellten Bilder wirken sehr abstrakt und surreal. Im Falle von Lostfriesland ist das aber kein Nachteil.

Insgesamt bin ich erstaunt, was die KI-Bildgeneratoren leisten. Am meisten überzeugt hat mich Midjourney. Die Ergebnisse von BlueWillow und Lexica erinnern mich zu sehr an Computerspielgrafiken. Sehr realistisch sehen die generierten Bilder bei allen Generatoren nicht aus. Belustigt haben mich die Bilder von Emmanuel Macron und Olaf Scholz. Da ist noch viel Luft nach oben.

Aber das wird sich mit Sicherheit bald ändern und irgendwann wird es schwer sein, die per Algorithmus entstandenen Grafiken von „echten“ Fotos zu unterscheiden. Spätestens dann ist dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet.

Gleichwohl haben die KI Bilder sicher schon heute ihre Verwendungsmöglichkeiten. Wenn du Midjourney und Lexica richtig nutzen willst, brauchst du einen kostenpflichtigen Account. BlueWillow ist dagegen gratis und räumt dir die größten Rechte an den mit dem Tool erstellten Grafiken ein.

Vor ein paar Tagen habe ich mich bereits mit einem weiteren KI-Tool auseinandergesetzt und geguckt, was ChatGPT so kann. Suchst du nach weiteren KI-Bildgeneratoren, empfehle ich dir diese Liste.

Hast auch du schon mit KI-Bildgeneratoren gearbeitet? Wie zufrieden warst du mit den Ergebnissen und wo würdest du KI-Bilder am ehesten einsetzen? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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