Drohnen mit Kameras eröffnen Fotografen und Videofilmern völlig neue Perspektiven. Sie erhalten Sie Aus- und Einblicke, die sonst Vögeln vorbehalten sind. Kein Wunder also, dass die Fluggeräte auch für den Heimgebrauch immer beliebter werden. Doch das führte zu gravierenden Problemen, da sich nicht jeder an ungeschriebene Regeln hielt, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Es häuften sich Beschwerden von Menschen, die heimlich fotografiert oder gefilmt wurden und diese Aufnahmen im Netz fanden. Der Gesetzgeber hat darauf reagiert und eine neue Drohnen-Verordnung erlassen, die am 7. April 2017 in Kraft trat.
Die wesentlichen Bestimmungen sind in diesem Bild festgehalten.
Die neuen Regelungen führen allerdings zu neuen Unklarheiten. So stellen sich viele Drohnenpiloten folgende Fragen: Wo darf ich mit meiner Drohne fliegen? Wo gibt es Flugverbotszonen? Einfach mal drauf los fliegen ist nicht zu empfehlen. Um sein Fluggerät aufsteigen zu lassen, braucht es eine gute Flugvorbereitung. Und genau dabei helfen die folgenden Apps.
- Beginnen möchte ich mit der DFS DrohnenApp, die es sowohl für Android als auch für iPhone und iPad zum kostenlosen Download gibt. Sie informiert die Nutzer über geltende Regeln und Vorschriften für die Verwendung von Drohnen in Deutschland und stützt sich dabei auf Informationen sowie Kartenmaterial aus amtlichen Quellen. Die App ist sehr intuitiv aufgebaut. Beim Start wählt der Nutzer seine Drohne aus. Auf Basis dieser Informationen (Größe, Gewicht) liefert die App dann auf einer interaktiven Karte Hinweise, ob (ohne Sondergenehmigung) und wie hoch (z.B. in Kontrollzonen) geflogen werden darf oder eben nicht. Ein Fingertipp auf den gewünschten Flugort reicht und sofort wird in leicht verständlichen Ampelfarben gezeigt, ob der Start erlaubt ist. Als die App vor knapp zwei Jahren ins Netz gestellt wurde, gab es zahlreiche Beschwerden über ihre Zuverlässigkeit. Diese Kinderkrankheiten scheinen mir inzwischen behoben, so dass ich die App durchaus empfehlen kann.
- Die zweite App, die ich getestet habe, heißt MAP2FLY, die ebenfalls im Apple Store für iOS oder bei Google Play für Android zum kostenlosen Download bereitsteht. Irgendwie werde ich aber nicht so recht warm mit der App, während die Onlinevariante von map2fly (https://map2fly.flynex.de) zahlreiche Informationen parat hält, welche Regelungen in gewünschten Startgebieten gelten und bis zu welcher Höhe ein Start ggf. erlaubt ist, zeigt die App-Version nur Flugverbotsgebiete an. Schade, da hätte ich von der App wirklich mehr erwartet. Die Onlineversion kann ich zur Flugvorbereitung aber nur empfehlen.
- Mein momentaner Favorit ist derzeit die Piloten-App der Kopter-Profi GmbH, die es natürlich ebenfalls für Android als auch für iPhone und iPad zum kostenlosen Download gibt.. Sie zeigt nach dem Start auf einen einen Blick alle relevanten Flugparameter wie Wetter (Niederschlag, Wind, Temperatur), Sonnenaktivität (KP-Index), die Uhrzeit von Sonnenauf- und Untergang, oder Luftraumbeschränkungen. Ein intuitives Ampelsystem zeigt an, wenn einer oder mehrere Parameter in kritischen Bereichen liegen. Natürlich liefert die App auch eine interaktive Karte, auf der man seinen Flugort auswählen kann. Darüber listet die App Ansprechpartner der Landesluftfahrtbehörden, Durchwahlen zu den Towern deutscher Flughäfen und Flugplätze, Rufnummern der nächstgelegenen Polizeidienststellen auf. So kann man über die App direkt dort anrufen, um zum Beispiel in Kontrollzonen fliegen zu können. Die Sache hat nur einen Haken. Nur Haftpflichtversicherungskunden der Kopter-Profi GmbH mit einem aktiven, ungekündigten Versicherungsvertrag können Sie die App kostenlos nutzen. Nicht-Versicherungskunden können die App mit einem Testzugang eine Woche kostenfrei nutzen. Danach ist ein kostenpflichtiger Erwerb im PlayStore oder im Appstore möglich. Wie hoch die Kosten sind, konnte ich nicht herausfinden. Im Playstore werden In-App Verkäufe von 2,49 € bis 59,99 € pro Artikel angezeigt.