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Von Ostfriesland nach Kiel

Artikelbild zum Über Mich Text. Es zeigt den Journalisten, Blogger und Dozenten Matthias Süßen.

Meine Geschichte beginnt im Jahr 1975, als ich in dem idyllischen Ostfriesland das Licht der Welt erblickte. Doch mein Weg sollte mich weit über diese ländlichen Gefilde hinausführen. Er ist geprägt von Stationen in Oldenburg, Berlin, Leipzig, einer Kleinstadt im Süden Deutschlands und Bremen. Inzwischen lebe ich in Kiel. Doch der Reihe nach.

Schon immer habe ich einen Hang zum Digitalen. Aufgewachsen in einer analogen Welt, in der Telefone mit Wählscheibe noch zum Alltag gehörten, haben mich die aufkommenden Computer, das Internet und die damit verbundenen Möglichkeiten immer fasziniert. Für mich stand daher schon früh fest, dass ich irgendetwas mit Medien machen würde. Was genau es werden würde, war mir unklar.

Das Studium der Geschichte, der Germanistischen Linguistik und der Politik war für mich nicht hilfreich. Ich habe es nach einigen Semestern beendet. Danach war ich Postbote, Bauarbeiter, habe für einen großen Konzern Autos zusammengeschraubt, das Archiv einer großen Berliner Tageszeitung durchwühlt, war Nachtportier, war Verkäufer im Bereich Foto und Video, Passbildfotograf und Vertriebsmitarbeiter eines großen Telefonkonzerns. Nichts davon möchte ich missen. Ich habe bei allem, was ich gemacht habe, viel gelernt.

Irgendwann habe ich dann mit drei Freunden im hippen Berlin eine Digitalagentur gegründet. Endlich konnte ich mich austoben. Zu unseren Kunden zählten unter anderem Prestel, ein englisches Theater („The English Shakespeare Ensemble„) und ein großer Internetbuchhändler (heute aufgegangen in der Mediengruppe Stein). Für unsere Zusammenarbeit mit dem Brockhaus Verlag sind wir sogar ausgezeichnet worden. Und doch fehlte mir irgendetwas. Ich wollte mit Menschen zu tun haben und authentische Geschichten erzählen.

Glückliche Umstände spülten mich nach Delmenhorst, wo ich mit Mitte 30 als Volontär bei einer Lokalzeitung nochmal ganz von vorn anfing. Und das Handwerk von der Pike auf erlernte. Ich schrieb über verschwundene Gelder bei Karnevalsvereinen, goldene Pferde im Vorgarten von Olympiasiegerinnen und berichtete von nicht enden wollenden Gemeinderatssitzungen. All das habe ich mit großer Freude und ehrlichem Interesse an den handelnden Menschen getan. Fortan war mir klar, dass es genau das ist, was mich bewegt: Menschen und ihre Geschichten. Und Delmenhorst ist eine sehr interessante Stadt voller toller Menschen und Geschichten.

An der Digitalisierung „meiner“ Zeitung habe ich mir aber die Zähne ausgebissen. Ob Social Media, eine Überarbeitung der recht statischen Website – irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass kein großes Interesse an einer Veränderung bestand.

In dieser Zeit bin ich Vater geworden. Und das hat mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Wir hatten großes Glück, dass wir die ersten Monate zu dritt gemeinsam verbringen konnten. Schließlich kamen aber auch wir an einen Punkt, vor dem jedes Paar steht, das Kinder bekommt: Wer übernimmt die Hauptcarearbeit? Wer bleibt beim Kind, kümmert sich um Haushalt…? Bei uns gab es da, ehrlich gesagt, keine lange Diskussion. Für mich stand relativ früh fest, dass ich das machen möchte.

Nebenbei habe ich mich für den Wahnsinn entschieden und als fortan „freier“ den Sprung ins eiskalte Wasser gewagt. Wieder so ein Schritt, den ich nie in Frage gestellt habe. Der Anfang war holprig, aber nach und nach entwickelte sich ein größer werdender Kreis von Auftraggebern. Als Journalist bin ich heute vorwiegend im Wissenschafts- und Mediensektor sowie im Bereich Social Media tätig. Ich schreibe, fotografiere und filme für verschiedene Medien. Und fühle mich dabei tatsächlich frei.

Mit einem internationalen Team von Autoren und Producern entwickelte ich unter dem Titel LOSTfriesland eine mobile Mysteryserie.

Daneben gab und gibt es weitere Filmproduktionen für den NDR und den WDR, so zum Beispiel Die Story. Ischgl: Die Pandemie und das Skiparadies und Superspreader: Wie sie die Corona Pandemie beschleunigen.

Redaktionssitzung für die NDR Doku "Superspreader – Wie sie die Corona-Pandemie beschleunigen"

Neben der journalistischen Tätigkeit gebe ich seit 2013 bei Verlagen, Redaktionen und Pressestellen von Firmen und Universitäten Workshops. Ich gebe Kurse zu Themen wie Mobile Journalism, Videodreh mit dem Smartphone, 360 Grad Video & Foto + Virtual Reality, Filmen für die Wissenschaft und Bloggen für Journalisten.  Alle Kurse sind sowohl als Präsenz- als auch als Online-Workshop buchbar.

Gerne berate ich Medienunternehmen und wissenschaftliche Institutionen im Bereich Social Media, Mobile Reporting, Online- und Videojournalismus. Das Branchenmagazin journalism.co.uk zählt mich zu den 45 mobile journalists you should follow. Sehr erfreut bin ich auch darüber, dass die Firma Shoulderpod mich schon 2016 in ihren MOBILE TRAINERS WORLD CATALOGUE aufnahm, in dem nach eigenen Angaben die weltweit besten Trainer für mobilen Journalismus aufgeführt werden.

Über die ganze Zeit hinweg habe ich mich ehrenamtlich engagiert, habe ein dezentral organisiertes weltweites Netzwerk sozialer Bewegungen mit aufgebaut und arbeite seit mehr als achtzehn Jahren bei Wikipedianer mit.

In meiner Freizeit packt mich meine Leidenschaft für Themen wie die Ostfriesische Küche, die Deutsch-Niederländische Grenzfrage, oder die Sprechenden Grabsteine von Amrum. Eine vollständige Liste der von mir verfassten Artikel finden Sie auf meiner Benutzerseite. 2023 zeichnete mich die Ostfriesische Landschaft für meine Arbeit in der Wikipedia, zu der auch mehr als 9.000 Fotos gehören, mit der Ubbo-Emmius-Medaille aus.

Zudem bin ich als passionierter Internet-Nutzer ständig auf der Suche nach neuen Darstellungsformen und nützlichen Werkzeugen für Journalisten. Diese stelle ich dann gerne in meinem Blog vor.

Gewohnt habe ich in Ostfriesland, in Oldenburg, Berlin, Leipzig, Langenburg und Bremen. Heute lebe ich in Kiel und das wird wohl auch so bleiben. Mein Weg war geprägt von Höhen und Tiefen, von Träumen und Herausforderungen. Doch letztendlich habe ich meine Leidenschaft zum Beruf gemacht und finde Erfüllung darin, Geschichten zu erzählen und Wissen weiterzugeben.

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