Lesefreundliche und dennoch suchmaschinenoptimierte Texte zu verfassen galt bis vor wenigen Jahren als nahezu unmöglich. Während die einen ihre Leser im Blick und füllten ihren Text mit Sprachbildern und anschauliche Umschreibungen, um ihn lebendiger zu machen, setzten die anderen auf maschinenverwertbare, per Formel auslesbare Inhalte, um ihre Artikel möglichst weit vorn in Ergebnislisten der Suchmaschinen wiederzufinden. Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei.
Auch Google setzt inzwischen auf Inhalte und bestraft Seiten mit überflüssigen, übertrieben häufig oder falsch gesetzten Keywords (das so genannte Keyword Stuffing).
Gute Lesbarkeit ist Trumpf. Bei Google und im wahren Leben. Und das ist auch gut so. Denn schließlich haben wir nur wenige Sekunden Zeit, die Leser für uns zu gewinnen und dafür zu sorgen, dass sie unsere Arbeiten auch lesen.
Aber genau wie bei der Suchmaschinenoptimierung ließe sich auch das Thema Texten fürs Web endlos ausdehnen. Nicht ohne Grund werden dazu tagelange Kurse angeboten. Die wichtigsten Regeln lassen sich aber in wenigen Punkten zusammenfassen. Dabei gilt wie immer: Nichts muss, alles kann. Euer Text bleibt euer Text und muss erkennbar euer Text bleiben.
Die Zehn Grundregeln für gute Texte im Netz
- Das Wichtigste nach oben. Wir schreiben keine Kriminalromane. Unsere Leser wollen möglichst schnell wissen, wer „der Mörder“ ist und sich dann über die Hintergründe informieren. Schreibt am besten so, dass man Euren Text bei Bedarf von hinten kürzen kann. Beginnt also mit einer aussagefähigen Überschrift, gebt dann im Teaser einen Überblick über Euer Thema, benennt dann die Hauptpunkte um anschließend die Details aufzuzeigen. Weiterführende Informationen zu Eurem Thema könnt ihr schließlich noch als Bonbon in Form einer Linkliste am unteren Ende Eures Artikels platzieren.
- Bleibt sachlich. Formuliert Eure Texte anschaulich und präzise.
- Schreibt lesbare Texte, die man versteht. Natürlich habt ihr dabei Eure Zielgruppe im Kopf und kennt ihr Vokabular. Vermeidet aber Geschwurbel. Verständlichkeit trägt ganz wesentlich Barrierefreiheit bei. Im Internet gibt es Haufenweise Hilfsmittel, mit denen Ihr eure Texte anhand der Flesch-Formel analysieren. Zum Beispiel Textinspektor.de oder leichtlesbar.ch. Beide erstezen kein Korrektorat geben aber Hinweise auf den Gebrauch zu langer Wörter oder Sätze.
- Vermeidet Passivkonstruktionen. Journalisten benennen Ross und Reiter. Passivsätze hingegen verschweigen wesentliche Dinge, nämlich die handelnden Personen. Aktivsätze hingegen sind leichter verständlich. Und das ist auch ein Beitrag zur Barrierefreiheit.
- Kürzt lange Texte. Lagert Textabschnitte mit Zusatzinformationen zu Eurem eigenen Thema in einen oder mehrere separate Artikel aus. Das dient auch der SEO. Verwendet dabei klare Bezeichnungen für den Linktext. Beschreibt dem Leser dabei, was ihn erwartet.
- Haltet die Absätze kurz und beginnt mit jeden neuen Inhalt einen neuen Absatz.
- Nutzt Zwischenüberschriften.
- Vermeidet exzessive Hervorhebungen durch fette Schrift.
- Lockert den Text mit Grafiken, Fotos oder Videos auf.
- Verwendet Listen. Sie erleichtern flüchtigen Lesern, die wesentlichen Dinge zu erfassen und dann zu entscheiden, ob sie sich doch intensiver mit dem Artikel befassen wollen.
Habt dabei immer auch die steigende Anzahl von Smartphone-Benutzern im Kopf und prüft, wie Euer Text auf kleinen Bildschirmen wirkt. Endlos lange Bleiwüsten ohne jegliche Gliederung sind schon am Computermonitor anstrengend.
Lest im ersten Teil: SEO im Text, bei Dateien und mit dem CMS