Twitter ist für mich eines der interessantesten Sozialen Netzwerke und wohl das Einzige, für das ich überlegen würde, Geld zu zahlen. Es ist eine Unerschöpfliche Quelle für gute Geschichten, neue Werkzeuge und Trends im Journalismus. Gerade im Lokalen lässt sich Twitter prima für die Recherche verwenden. Es gibt im Netz eine Vielzahl nützlicher Werkzeuge, die dies ermöglichen.
Eines davon ist Trendsmap. Das Tool zeigt auf einer Karte an, welche Themen gerade an einem bestimmten Ort gerade heiß diskutiert werden. Leider erlaubt die Gratisversion nur einen groben Zoom. Wer es genauer haben möchte, muss zahlen.
Ähnlich arbeitet echoSEC. Auf der Seite ist ebenfalls eine Karte zu sehen, in die man einen Rahmen einzeichnen kann. EchoSEC zoomt dann in das Gebiet und zeigt alle von dort versendeten Tweets inklusive der Twitter-User, welche sie verfasst haben, an (natürlich nur die, bei denen die Autoren ihre Geodaten mitgesendet haben). Momentan ist echoSEC noch kostenlos nutzbar.
Sind wichtige Twitter-User der Region über die oben genannten Tools erst einmal identifiziert, lässt sich über die Mentionmap anzeigen, wie diese mit anderen Twitterern verbunden sind. Das Prinzip funktioniert recht einfach: Wer die Seite aufruft, wird zunächst aufgefordert, sich mit seinem Twitter-Benutzerkonto anzumelden. Anschließend zeigt die Mentionmap zunächst die eigenen Verbindungen inklusive der wichtigsten Hashtags, die in diesem Netzwerk derzeit genutzt werden. Wer Verbindungen und Interessen anderer Twitter-Nutzer anzeigen will, gibt den Benutzernamen einfach in ein Suchfeld ein und erhält umgehend ein Ergebnis.
Ein weiteres Werkzeug für die Recherche liefert Twitter. Wie schon bei Google und anderen Suchmaschinen sollten Journalisten auch für Suche bei Twitter ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweise des Sozialen Netzwerks haben. Vielen ist unbekannt, dass es neben der einfachen Suche auch eine erweiterte Suchfunktion gibt. Diese lässt sich mit allerlei Operatoren füttern, welche zu nutzbaren Ergebnissen führen.
Unverzichtbar für die Arbeit mit dem Sozialen Netzwerk ist das Tweetdeck, das ebenfalls aus dem Hause Twitter kommt. Das Tool bringt Licht ins Chaos bei Twitter. Es ist in der Lage, der Informationsflut mit einer mehrspaltigen Ansicht Herr zu werden. Wer sich mit seinem Twitter-Benutzernamen anmeldet, kann Tweets, Nachrichten und Benutzer, denen man folgt, sortieren und in Gruppen einteilen. Zudem bietet Tweetdeck eine komffortablere Suche als die Standartstartseite. Als Bonbon erlaubt es das Wekzeug, Tweets zeitversetzt zu senden.
Die Twittlist zeigt an, welche Journalisten und Medienmacher auf Twitter aktiv sind und was sie gerade twittern. Journalisten, die von dem Werkzeug noch nicht erfasst werden, können sich bei Twittlist selbst anmelden, wobei die Redaktion über eine Aufnahme entscheidet.
Eine Vielzahl von nützlichen Funktionen bei der Twitter-Recherche liefert followerwonk. Am interessantesten ist die Möglichkeit mehrere Konten statistisch zu vergleichen. Nach der Eingabe beliebiger Twitternamen, zeigt followerwonk unter anderem an, wie lange sie bei Twitter aktiv sind, wem wem sie folgen und wer ihnen jeweils folgt. Nützlich ist auch die Anzeige der Benutzerkonten, denen die zwei oder drei Vergleichspersonen gemeinsam folgen.
Hilfe beim Verständnis von Hashtags bietet hashtags.org. Es zeigt zu jedem beliebigen Schlagwort an, wie häufig es in den vergangenen 24 Stunden genutzt wurde, erklärt die Bedeutung, erwähnt, welche Benutzer es in ihrer Profilbeschreibung nutzen und gibt die jüngsten Tweets zum Thema an.