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Teil 4: Filmen nach Michael Rosenblums „Five-Shot-Methode“

Nichts ist langweiliger als lange, gleichbleibende Einstellungen. Die Kunst und die Aufgabe des Filmers sind es, die Szene in viele kleine Sequenzen zu zerlegen. Ein Technik, mit der sich dies relativ leicht umsetzen lässt, ist Michael Rosenblums „Five-Shot-Methode“, die ich in diesem Beitrag vorstelle.

Titelbild: Macchrissli, Interview Monitor Grid, CC BY-SA 4.0

Die Technik eignet sich sehr gut, um das visuelle Erzählen zu üben. Five Shots bedeutet: Fünf Einstellungen. Wann immer und wo immer ihr dreht, versucht ihr, von einer Szene mindestens fünf verschiedene Aufnahmen von jeweils mindestens drei Sekunden Länge aufzuzeichnen. Mit der Five-Shot-Methode lassen sich Personen wunderbar bei einer Handlung filmen. Nebenbei bekommt der Zuschauer vier der fünf journalistischen W-Fragen, nämlich „Was“, „Wer“, „Wann“ und „Wo“ beantwortet. Lediglich das „Warum“ muss dann noch die handelnde Person erklären.

Nehmen wir eine typische Szene: Ein Wissenschaftler schreibt etwas auf seinem Computer. Statt ihm nun dauerhaft über die Schulter zu filmen, machen wir uns an die Beantwortung der Fragen mit Bildern. Wir wollen also wissen:

  1. Was passiert da gerade. Also filmen wir eine Nahaufnahme der Hand, die etwas tippt.
  2. Wer mach da gerade etwas. Diese Frage beantworten wir mit einer Nahaufnahme des Gesichts.
  3. Wo und wann passiert das Ganze passiert zeigen wir mit einer Großaufnahme des Labors oder Büros
  4. Auch die vierte Einstellung zeigt wieder Was da gerade passiert. Dazu gucken wir dem Hauptakteur beim tippen über die Schulter und bringen so die verschiedenen Sequenzen wieder zusammen
  5. Die fünfte Einstellung wird im Allgemeinen als WOW-Einstellung bezeichnet. Sie soll die Spannung erhöhen, in dem sie das Geschehen aus einer ungewöhnlichen Perspektive zeigt.

Kurzes Beispielvideo gefällig?


Video: von Fuzheado (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Befolgt man diese Regeln, erhält man gutes Rohmaterial für den späteren Schnitt. Dort lassen sich die Bilder in fast jeder Reihenfolge montieren, also aneinander schneiden. Welche Reihenfolge man letztendlich wählt, ist wiederum von der Aussageabsicht abhängig.
Nachdem nun vier der fünf journalistischen W-Fragen beantwortet sind, bleibt nur noch die Frage nach dem „Warum“. Diese lässt sich in einem Interview klären. Die dafür wichtigen Techniken stelle ich im fünften Teil des Praxisworkshops „Filmen mit dem Smartphone“ vor.

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