Wir leben in einer Zeit gewaltiger Datenberge. Nahezu überall begegnen uns Zahlen und Daten. Und auch wir selbst produzieren ständig neue. Und wenn ein Bild, wie es so schön heißt, mehr sagt als tausend Worte, gilt dies für Datenvisualisierungen umso mehr. Das hat die Menschheit schon früh erkannt und im Laufe der Zeit immer neue Visualisierungen entwickelt. Waren das Lesen und die Interpretation großer Zahlenberge lange Zeit mehr oder weniger nur Expertinnen und Experten möglich, kann heute auch jeder Laie Daten visualisieren. Mehr dazu am Ende dieses Beitrags, in dem es um die Geschichte der Datenvisualisierung geht.
Ohne Datenvisualisierungen wären wir in unserer heutigen Informationsgesellschaft hemmungslos überfordert. Sie ermöglicht es uns, große Datenmengen auf eine ansprechende und leicht verständliche Weise zu präsentieren, um Trends, Muster und Zusammenhänge aufzudecken. Aber wie hat sich die Datenvisualisierung im Laufe der Geschichte entwickelt? Werfen wir gemeinsam einen Blick auf die Geschichte der Datenvisualisierung und wie sie zu dem wurde, was sie heute ist.
Die Anfänge der Datenvisualisierung reichen weit zurück: So ist die Himmelstafel von Tal-Qadi wohl um 3000 v. Chr. gefertigt worden. Das Pendent aus heimischen Gefilden ist die irgendwann zwischen 2100 und 1700 v. Chr. gefertigte Himmelsscheibe von Nebra. Etwa zeitgleich entstanden die ersten Stadtpläne, die unseren heutigen schon sehr ähnlich sahen.
Im 17. Jahrhundert begannen schließlich Wissenschaftler, Daten in Diagrammen darzustellen. Einer der ersten bekannten Beispiele ist das Diagramm von John Graunt aus dem Jahr 1662, das die Sterblichkeitsrate in London aufzeigte. Das Diagramm wurde als einfache Tabelle präsentiert, in der die Anzahl der Todesfälle nach Altersgruppen aufgeführt war.
Im 18. Jahrhundert wurden Diagramme immer ausgefeilter. Ein bemerkenswertes Beispiel ist das Diagramm von William Playfair aus dem Jahr 1786, das die Handelsbilanz von England mit anderen Ländern darstellt. Playfair veröffentlichte auch das erste bekannte Balkendiagramm.
Im 19. Jahrhundert wurden Diagramme in der Statistik weit verbreitet. Insbesondere in der epidemiologischen Forschung wurden sie eingesetzt, um die Verbreitung von Krankheiten zu veranschaulichen. Ein Beispiel hierfür ist die Cholera-Karte von John Snow aus dem Jahr 1854, das die Verteilung von Cholera-Fällen in London auf einer Karte zeigt. Durch die Visualisierung der Daten konnte Snow nachweisen, dass die Cholera auf das verseuchte Trinkwasser eines Brunnens zurückzuführen war.
Im 20. Jahrhundert wurden Datenvisualisierungen immer häufiger in der Wissenschaft und in der Industrie eingesetzt. Mit der Entwicklung von Computergrafiken und Statistik-Software wurden komplexe Visualisierungen wie Scatterplots und Heatmaps möglich. In den 1970er Jahren wurde die Idee der interaktiven Visualisierung eingeführt, die es Benutzern ermöglicht, Daten auf interaktive Weise zu erkunden.
Heute ist die Datenvisualisierung ein integraler Bestandteil von Big-Data-Analysen und Geschäftsberichten. Daten werden in Echtzeit visualisiert und in Form von Dashboards und Infografiken präsentiert. Die jüngste Entwicklung von Technologien wie künstlicher Intelligenz und Machine Learning hat die Möglichkeiten der Datenvisualisierung erweitert und es ermöglicht, riesige Datenmengen noch tiefer zu analysieren.
Insgesamt zeigt die Geschichte der Datenvisualisierung, dass sie ein kraftvolles Werkzeug zur Analyse und Kommunikation von Daten ist. Von einfachen Tabellen und Diagrammen bis hin zu komplexen Visualisierungen hat sich die Datenvisualisierung im Laufe der Zeit stark weiterentwickelt. In Zukunft wird sie sicherlich eine noch wichtigere Rolle spielen, da wir uns immer mehr auf Daten verlassen, um Entscheidungen zu treffen.
Bei der Visualisierung selbst müssen wir uns nicht mehr auf Expertinnen und Experten verlassen. Heute kann jeder Daten auf ansprechende Weise visualisieren und sie so selbst auswerten. Probier es aus: Die wichtigsten Tools habe ich in diesem Beitrag zusammengetragen.