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Aufnahme in Bewegung: Alles, was du über Zoom, Kamerafahrt und Schwenk wissen musst

Kamerabewegungen sind neben den Einstellungsgrößen und den Perspektiven ein weiteres wichtiges Tool, um visuelles Storytelling umzusetzen. Zoom, Kamerafahrt und Schwenk sind drei der häufigsten Kamerabewegungen, die in Filmen und Videos verwendet werden. In diesem Beitrag erkläre ich dir, was es damit auf sich hat.

Ist das Motiv zu klein, bist du zu weit weg. Hier solltest du mit den Füßen zoomen, also näher rangehen.

Welche Kamerabewegungen gibt es?

Die wichtigsten Kamerabewegungen sind Zoom, Kamerafahrt und Schwenk. weitere findest du in diesem Artikel. Hier gehe auch die drei oben genannten Kamerabewegungen ein, die für das Filmen mit dem Smartphone die relevantesten sind:

  • Zoom: Streng genommen ist das gar keine Kamerabewegung, denn der Kamerastandort ändert sich nicht. Der Bildausschnitt wird lediglich durch eine Änderung der Brennweite oder durch eine Ausschnittsvergrößerung (digitaler Zoom) verändert. Und genau da liegt das Problem. Die allermeisten Smartphones haben keinen „echten“ Zoom. Wer jetzt mit der klassischen zwei-Finger-Geste auf dem Smartphone in das Bild zoomt, erzeugt dadurch lediglich eine Ausschnittsvergrößerung. Das heißt, das Telefon nimmt das Bild nur noch auf einem Teil des Sensors auf. Dadurch verschlechtert sich die Qualität des aufgenommenen Materials. Auf Zooms solltest du daher bei Aufnahmen mit dem Smartphone verzichten. Wenn du unbedingt näher ran musst, dann zoome mit deinen Füßen und trete näher an das Objekt heran, dass du aufnehmen möchtest.
  • Schwenk: Bekannt und berühmt-berüchtigt von tausenden Hochzeitsvideos. Immer wieder sehen sich Filmschaffende mit dem Problem auseinandergesetzt, dass sie auch mit dem größten Weitwinkelobjektiv nicht den ganzen Saal auf das Bild bekommen. Also behelfen sie sich mit einer Aneinanderreihung von Schwenks. Es geht von links nach rechts, dann wieder nach links, dann vielleicht noch kurz nach oben zum Kronleuchter und von da wieder zum tanzenden Hochzeitspaar. Spätestens beim dritten Schwenk ist das Publikum se(h)ekrank. Erkennen kann man bei den Schwenks zumeist auch nicht viel, außer ein paar verwischte Bilder. Überlege dir also genau, ob du den Schwenk wirklich benötigst, oder ob nicht ein paar „stehende“ Aufnahmen von Gruppen im Gespräch, Menschen am Buffet oder auf der Tanzfläche viel besser zeigen, dass die Veranstaltung gut besucht und ein voller Erfolg war. Wenn du zu dem Schluss kommst, dass du einen Schwenk brauchst, solltest du so vorgehen: Suche dir einen Startpunkt, beginne die Aufnahme, warte ein paar Sekunden, mach deinen Schwenk bis zum Endpunkt, warte erneut ein paar Sekunden und beende dann die Aufnahme. Der Schwenk selbst sollte dabei kurz und bündig sein.
  • Fahrt und Gang: Gilt als die eleganteste Kamerabewegung. Hier verändert die Kamera ihren Standort, bewegt sich auf ein Objekt zu oder von ihm weg. Der Zuschauer wird dabei quasi mitgenommen. Wie jede Kamerabewegung sollten auch eine Fahrt und Gang einen Anfang und ein Ende haben.

Über den Einsatz von Kamerabewegungen im Film informiert auch dieses Video von Arte:

Wie setzt du Kamerabewegungen ein?

Grundsätzlich solltest du Kamerabewegungen dosiert und sehr bewusst einsetzen. Häufig werden viel zu viele Schwenks gemacht. Bewege die Kamera also möglichst wenig. Jede Bewegung sollte einen Anfang und ein Ende haben.

In der Praxis überlegst du dir für jede Kamerabewegung einen Start- und einen Endpunkt. Am Startpunkt beginnst du mit der Aufnahme, zählst im Kopf bis fünf, führst dann deinen Schwenk oder deine Kamerafahrt durch bis du zum Endpunkt gelangst. Dort zählst du abermals bis fünf, ehe du die Aufnahme stoppst. Das hat zudem den Vorteil, dass, selbst wenn du die Kamerabewegung versemmelt hast, immer noch ein wenig Schnittmaterial vom Anfang und Ende des Clips übrig bleibt.

Tipps zur Aufnahme von Kamerabewegungen liefert auch das folgende Video:

Probier es aus und berichte von deinen Erfahrungen. Ich freue mich auf deinen Kommentar oder deine Nachricht.

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2 Kommentare

  1. Peter Alt

    Vielen Dank, sehr gut gemacht, das Wesentliche !!!

    Grüße

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