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Auf zur Wikimania2014

Nun steht sie also unmittelbar bevor, meine zweite Wikimania. Da sich immer noch vielen die Frage stellt, was das eigentlich genau ist, hier mal der Versuch einer Antwort.

Die Teilnehmer der Wikimania in Hongkong. Foto: Qweaz CC-BY-SA-3.0 via Wikimedia Commons
Die Teilnehmer der Wikimania in Hongkong. Foto: Qweaz CC-BY-SA-3.0 via Wikimedia Commons

Nun ja, die Organisatoren der diesjährigen Konferenz erklären das Ereignis wie folgt:

Wikimania ist eine Konferenz, ein Festival, ein Treffpunkt, ein Workshop, ein „Hackathon“ und eine Party mit mehr als 2.000 Teilnehmern, verteilt auf fünf Tage im August 2014. Sie ist eingebettet in vorausgehende und nachfolgende Rahmenveranstaltungen. Wikimania ist das offizielle Jahresereignis der Wikimedia-Bewegung. Du kannst hier alle möglichen Projekte kennen lernen, die mit Wikis und Freien Inhalten erstellt werden, und du kannst die Gemeinschaft kennen lernen, die das bekannteste aller Wikis geschaffen hat, Wikipedia!1

Erstmals fand sie 2005 mit 380 Teilnehmern in Frankfurt statt. Danach wurde sie 2006 in Boston (USA), 2007 in Taipei (Taiwan), 2008 in Alexandria (Ägypten), 2009 in  Buenos Aires (Argentinien), 2010 in Danzig (Polen), 2011 in Haifa (Israel) sowie 2012 mit der Rekordbeteiligung von 1.400 Wikipedianern in Washington, D.C. (USA) abgehalten.  Vom 7 bis 11. August 2013 war Hong Kong Gastgeber der Zusammenkunft, zu der Autoren, Fotografen, Projektleiter, Gäste verwandter Organisationen, Ehrenamtliche und Beschäftigte von Organisationen aus dem gesamten Wikimedia-Universum erwartet werden.

Für mich selbst ist die Wikimania eine wirklich großartige Gelegenheit, mich mit Menschen aus allen Teilen dieser Erde über ein gemeinsames Hobby auszutauschen. Wohl selten habe ich so viel hilfreiches aus dem Wiki-Universum erfahren wie in jenen drei Tagen in Hongkong bei der Wikimania 2013.

Barbican Centre
Barbican Centre“ von Tom MorrisEigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.

Nun also London. Dort findet Hauptveranstaltung in und um das Barbican Centre statt. Eingeladen sind dazu alle. Ganz egal ob sie sich nun als Experten, Enthusiasten, Anfänger oder auch nur Neugierige verstehen.

Wie schon in Hongkong ist das Programm ziemlich umfangreich. Ich habe mir daher  erneut eigene Schwerpunkte gesetzt, die ich hier kurz vorstellen möchte. Hauptsächlich möchte ich mich meinen Lieblingsthemen widmen. Dies sind die Zusammenarbeit mit Kultureinrichtungen (wie beispielsweise Galerien, Büchereien (Libraries), Archiven und Museen, die so genannten GLAMs), die weitere Entwicklung unseres zentralen Medienspeichers Commons sowie rechtliche Themen.

Der Donnerstag wird wohl ganz im Zeichen meiner Ankunft stehen. Wenn es irgendwie klappt, will ich versuchen, zum fotografieren in das Natural History Museum zu kommen. Schon am frühen Nachmittag komme ich dann mit anderen Mitgliedern der „deutschen“ Delegation im William Blake Pub zusammen, ehe wir dann gemeinsam zur Eröffnungsveranstaltung ins Barbican Centre gehen. Mal gucken, wann der Abend endet.

Natural History Museum
Natural History Museum Main Hall, London, UK – Diliff“ von DiliffEigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.

Am Freitag beginnt dann das eigentliche Programm. Mich wird man dann zunächst bei einer Veranstaltung mit dem Klangvollen Titel „Wie man Bilder von Commons nutzt, ohne mit einem Fuß im Gefängnis zu stehen„. Das ist in der tat eine interessante Frage, die auch erfahrene Fotografen oft nicht beantworten können. Auch ich verspreche mir einen Erkenntnisgewinn. Vorgestellt werden soll zudem ein kleines Programm, das die Lizenzangaben für die Weiternutzung korrekt ausspuckt. Mal sehen, ob das etwas wird. Weiter geht es dann mit der Frage, ob Wikimedia Commons tatsächlich noch als Massenspeicher, aus dem sich alle Wikipedias bedienen, taugt. Es sind vor allem rechtliche Probleme, die dies in Frage stellen. Da die Server in den Vereinigten Staaten stehen, unterliegen sie US-Recht. Und dies hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass viele Dateien gelöscht wurden, auch wenn sie beispielsweise in Deutschland ganz legal nutzbar wären. Es gab daher bereits Überlegungen, die Server in ein anderes Land zu stellen. Aber auch dort gäbe es dann rechtliche Schwierigkeiten. Das aber leitet quasi schon über zu meiner nächsten Veranstaltung, in der es darum gehen soll, welches Recht überhaupt für Wikipedia (und ihre Schwesterprojekte) gilt. Eine wirklich spannende Frage, die so leicht gar nicht zu beantworten sein dürfte. Abends steht dann für mich eines der Highlights der Wikimania auf der Agenda. Wie schon in Hongkong werde ich mich erneut mit Fotografen aus der ganzen Welt treffen, um mit ihnen durch die Stadt zu ziehen, Bilder zu schießen und zu fachsimpeln. Es dürft also erneut ziemlich spät werden.

Am Samstag besuche ich zunächst eine eher technisch gelagerte Veranstaltung, bei der es um das Kategoriesystem auf Commons, ehe dann im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung über die Weiterentwicklung der Datenbank gesprochen werden soll. Eher spaßig wird es dann am Abend wenn eine Auswahl aus England und Wales beim Rapid Cricket gegen den Rest der Welt antritt. Ich habe parallel dazu aufgerufen, Wikipedia-T-Shirts aus allen teilnehmenden Ländern mitzubringen und dort gegen andere auszutauschen.

Am Sonntag plaudert dann mal endlich einer der Teilnehmer aus dem Nähkästchen. „Wie Wkimedia-Commons einen guten Fotografen aus mir machte“ ist der Titel der Veranstaltung, zu der ein befreundeter Fotograf lädt. Ich hätte mir noch viel mehr solcher Programmpunkte gewünscht, aber das ist ein anderes Thema, über das ich mich in London wohl auch noch mit anderen austauschen werde. Weiter geht es dann erneut mit einem technischen Thema. stellt ein Programm vor, welches das massenhafte hochladen von Dateien aus Kultureinrichtungen (den GLAMs) erleichtern soll. Anschließend berichtet Andy Mabbett, aka pigsonthewing über seine Erfahrung als Wikipedian in Residence in kleineren Kultureinrichtungen sowie Chancen und Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit kleineren GLAMs. Zum Abschluss meines persönlichen Wikimania-Programms erläutert dann Lilli Iliev dann das GLAM-on-Tour-Programm, das 2013 erstmals durchgeführt wurde. Meist werden dafür an Kultureinrichtungen 2-TagesVeranstaltungen organisiert, die lokale Wikipedianer mit Freiwilligen und Mitarbeitern der betreffenden Häuser zusammenbringen soll.

Damit ist sie dann abgeschlossen, meine zweite Wikimania. Nicht ganz, denn Abends gibt es ja noch die traditionelle Abschiedsparty. Ein schwieriger Moment. Im vergangenen Jahr war es nicht leicht, mich nach drei intensiven Tagen von neu gewonnenen Freunden und alten Bekannten zu lösen. Aber wir sehen uns ja alle in Mexiko wieder, wo die nächste Wikimania stattfinden wird.

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